Energie- und Treibhausgasbilanz
Wie ist der Status Quo zu Klimaschutz und Energiewende in der Metropolregion Nürnberg? Um dies zu evaluieren, entstehen im Rahmen des Projektes zwei Endenergie- und Treibhausgasbilanzen. Sie schreiben die bisherigen Bilanzierungen fort, die seit 1990 regelmäßig erstellt wurden. Die Bilanzen dokumentieren für das gesamte Gebiet der Metropolregion den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen bezogen auf die wesentlichen Sektoren, den Ausbau der Erneuerbaren Energien, die Energieeffizienz sowie Zielpfade zur Erreichung der Klimaneutralität.
Ergebnisse der Bilanzierung bis 2022
Die Bilanzierung macht deutlich: die Emissionen in der Metropolregion müssen schneller sinken, um die Klimaziele zu erreichen. Hier einige zentrale Ergebnisse:
- Die Treibhausgas-Emissionen (THG) in der Metropolregion Nürnberg konnten bis 2022 um ein Drittel (33%) im Vergleich zu 1990 gesenkt werden - bei gleichzeitigem wirtschaftlichen Wachstum. Seit 2017 hat sich die Reduktion nochmal leicht beschleunigt.
- Der witterungsbereinigte Endenergieverbrauch der Metropolregion ist in der gleichen Zeit lediglich um 4 % gesunken, gegenüber 2017 um 10 %.
- Die deutlichsten Treibhausgas-Reduktionen wurden im Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie erzielt (-45 %), gefolgt von den privaten Haushalten (-37%). Im Sektor Verkehr wurden kaum nennenswert THG-Emissionen reduziert (-7%).
- Fortschritte sind besonders beim Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix zu verzeichnen: mit bereits 57% liegt dieser klar über dem Bundesdurchschnitt von 50%. Bei der Wärmeversorgung bewegt sich der Anteil der Erneuerbaren (Biomasse, Wärmepumpen, Umwelt- und Fernwärme) mit gut 17% ungefähr im Bundesdurchschnitt.
Wenn es so weitergeht wie bisher, würden die gesetzten politischen Ziele allerdings verfehlt und Klimaneutralität erst 2050 erreicht. Um wie geplant bis 2040 klimaneutral zu werden, müsste die jährliche CO2-Reduktion von 3,7 Prozent in den letzten fünf Jahren auf 5,1 Prozent pro Jahr steigen. Der Klimapakt als gemeinsames politisches Strategiepapier soll dazu beitragen, diese Lücke zu schließen.